Psychologie: Lösungsprofil
WAS KAM, DAS GEHT UND KOMMT WIEDER
Uranus / Zwillingsmerkur
Erscheinungsform (Auswirkung):
In der Regel dürften Sie im Elternhaus über längere Phasen hindurch eine hastig-rastlose, “überdrehte” oder anderweitig ungewöhnliche Kommunikationssituation erlebt haben. Schien nicht alles irgendwie ein wenig oberflächlich und schnelllebig, mit wenig Tiefgang, wenig Einfühlung in das, worum es beispielweise in Ihren Fragen an die Eltern wirklich ging? Hörte man Ihnen zu? Hatten Sie nicht oft das Gefühl, zu schnelle Antworten zu bekommen? Dies kann sowohl an einer Über- als auch an einer Unterbetonung des Intellektuellen in Ihrem Elternhaus gelegen haben.
Das “beschleunigte Leben”, eine “flache Atemlosigkeit von Unterhaltungen” und ein “Handy-Gefühl” befriedigten mit erhöhtem Informationsaufkommen zwar einerseits Ihre kindliche Neugier, ließen bei Ihnen aber eigentlich mehr neue Fragen entstehen, als dass alte beantwortet wurden. Auf den Punkt gebracht: Sie lebten häufig in einem Informationsüberschuss bei gleichzeitigem Erfahrungsdefizit.
Mangelnde Aufmerksamkeit der Außenwelt prägte den kindlichen Verstand. Waren Sie nervös und zappelig und “überschlugen” Sie sich zeitweise? Heutzutage nennt man Derartiges gerne “Hyperaktivität”. Früher nannte man Sie vermutlich einfach “Zappelphilipp”.
Intelligenz und Liebe sind im Geburtsbild eines Menschen nicht ablesbar. Dennoch legt die Analyse Ihrer Persönlichkeitsmerkmale den Schluss nahe, dass Sie über eine höhere geistige Intuition als andere Menschen verfügen könnten. Wahrscheinlich sind Sie “intelligent” im Sinne der Fähigkeit, lose verteilte Zusammenhänge in wenigen gedanklichen Schritten zu einem ansprechenden Konzept verarbeiten zu können. “Intelligenz” wird oft definiert als die Fähigkeit, ein wiederholt auftretendes Problem nicht immer auf die auch gleiche Weise zu lösen, sondern immer neue Wege für effektivere Lösungsmöglichkeiten zu finden. Ihre Form der Intelligenz hat insofern auch mit einer gewissen geistigen Lust an Kreativität zu tun.
Zugleich laufen Sie allerdings öfter Gefahr, bei gleichzeitiger “Verneinung des Körperlichen” einer gewissen geistigen Arroganz zu verfallen (“Computerhirn”). Verlieren Sie nicht den Bezug zur handfesten Realität! Denken Sie nicht, Sie seien “etwas Besseres”. Und falls es nicht anders geht, dann denken Sie es nicht, seien Sie es! Gedachte Freiheit ist noch nicht gelebte Freiheit. Und was nicht gelebt wird, existiert nur im “Wolkenkuckucksheim”, aber nicht wirklich. Bleiben Sie mit beiden Beinen auf dem Boden, auch wenn Ihr Kopf in den Wipfeln der Bäume oder über den Dächern des Himalaya weilt.
Sie wollen aus dem “langweiligen Durchschnitt” herausgehoben sein. Das ist nachvollziehbar. Sie geben sich zu Recht aufgeklärt und konsumieren – wie gerade jetzt auch – jeden wichtigen Gedanken. Allerdings trauen Sie ihm oft nicht. Das ist schade. Sie haben zuweilen einfach zu viel geistigen Abstand zur Welt, wodurch Sie ihr ein gerechtfertigtes Vertrauen vorenthalten. Kein Wunder, dass man Sie manchmal als “hochnäsig” ansieht. Aber allen Ernstes: Es gibt Schlimmeres. Wichtig scheint für Sie vor allem doch zu sein, dass Sie die gewisse ”Blutleere” des rein Rationalen erkennen und dessen Grenzen von Zeit zu Zeit überschreiten lernen beziehungsweise wenn nötig auch für ungültig erklären lernen. Sich zu verlieben, wäre ein solcher Moment. Sagen Sie dann nicht: “Ich denke, ich liebe dich”. Sagen Sie: “Ich liebe dich”. Welch ein Unterschied!
Hinweis: Dieses Persönlichkeitsprofil wirkt sich vorrangig auf den geistigen Ebenen aus.
Begründung der zuvor beschriebenen Auswirkungen (Ursache)
Es bestand eine tief angelegte innere Unruhe auf allen Lebensebenen, verbunden mit dem Bedürfnis, immer ungebunden und beweglich sein zu können. Die eigentlich irritierende kommunikative Situation im Elternhaus war für Sie als Kind in der Regel zunächst nicht wirklich ein Problem, später hat aber der Intellekt eine sehr bestimmende Rolle zu spielen begonnen. Damit wurde “das Leben an sich” für Sie “sehr relativ” und zuweilen “blutleer” und Sie mussten sich immer mehr um die Zufuhr von angemessenen, innovativen und “dieses flirrende Gefühl im Kopf herstellenden” Informationsmengen kümmern. Für Sie ist jedoch im geistigen Bereich langfristig nicht Quantität sondern einzig Qualität wichtig!
Empfehlung (Lösungsweg)
Der Mensch leidet heutzutage oft an der Tatsache, dass er zwar extrem schnell extrem viele Informationen zur Verfügung hat, dennoch aber “nichts wirklich weiß”. Dies ist überspitzt formuliert – für Sie aber im Kern wahr. Denn auch Sie dürften sehr genau wissen, was damit gemeint ist. Um der angedeuteten Tendenz des “Wissens ohne wahres Wissen” längerfristig zu widerstehen, sollten Sie Ihren “Wissenspool” sortieren und sich auch “in der Kunst des Vergessens” üben. Wahrscheinlich gehören Sie zu den Menschen, die in einem doppeldeutigen Sinne “zu viel” wissen. Reduzieren Sie sich gedanklich besser auf ein “Weniger” und auf das Wesentliche.
Zudem sollten Sie mehr und mehr lernen, nicht jeder Neugier nachzugeben. Schulen Sie Ihre Konzentrationsfähigkeit und vergessen Sie bei aller geistigen Akrobatik nie, dass das Leben auch eine emotionale Seite hat. Denken Sie das nicht nur und sagen Sie nicht nur: “Oh ja, das stimmt” – sondern leben Sie das im Alltag! Im Ernst: Vergessen und ungelebt zurücklassen dürfen Sie vieles, nur das nicht. Sonst sind Sie nur “Kopf” und nie “Herz”, sonst sagen Sie wie einst René Descartes: “Ich denke, also bin ich” .... – als wenn das Leben sich nicht auch anders abspielte.
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